Abschaffung der Zwangspsychiatrie in Sicht!

Vortrag in München in der Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe"

München (pts030/07.06.2024/19:45)

Dr. Zhannat Kosmukhamedova, frühere Beraterin für Drogenpolitik und HIV für Osteuropa und Zentralasien im Sekretariat des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), aus Wien, spricht am Samstag, den 8. Juni um 12 Uhr in München in der Amalienstraße 89 über die neuen Chancen zur Abschaffung der Zwangspsychiatrie.

Auf Einladung der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. findet die ca. 1-stündige Powerpoint­präsentation mit Vortrag in den Ausstellungsräumen der internationalen Wanderausstellung der Citizens Commission on Human Rights (CCHR) zum Thema Menschenrechte statt. Um Anmeldung wird gebeten, der Eintritt ist frei. Grundlage für das Thema sind die neuen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation mit dem Titel: "psychische Gesundheit, Menschenrechte und Gesetzgebung", in denen Zwangs­behandlungen, Isolation und Elektroschocks der Psychiatrie verurteilt werden.

Bis Montag den 10. Juni zeigt die KVPM auf 14 großen Messestellwänden eine Chronologie von schädigenden Praktiken der Psychiatrie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Besucher können sich auf mehreren Videostationen 14 preisgekrönte Dokumentarfilme mit 160 Experten und Betroffenen ansehen, die über die Vermarktung erfundener Krankheiten der Psychiatrie und das Milliardengeschäft mit gefährlichen Psychopharmaka aufklären. Besucher erfahren zudem, wie sie sich und andere vor willkürlichen Psycho-Diagnosen und psychiatrischen Übergriffen schützen können. Schockiert sind Besucher unter anderem über die Information, dass in Deutschland sogar Kinder im Alter ab 12 Jahren psychiatrischer Elektroschockbehandlung unterzogen werden.

 

Der Hirnforscher und ehemalige Direktor der medizinischen Akademie Magdeburg, Prof. Dr. Gerald Wolf, sagte nach dem Besuch über die Ausstellung: "Allein in Deutschland sind Jahr für Jahr viele Millionen Menschen von psychischen Störungen betroffen. Die Diagnose ist oft schwierig und der Behandlungserfolg nicht selten gering. Mitunter auch bleibt er gänzlich aus, allemal so lange, bis neuere Forschungsergebnisse für Abhilfe bzw. für Linderung sorgen. Frühernannte man solche Patienten 'unheilbar', im schlimmsten Fall hieß es: 'Kann weg!' Letzteres gehörte während der Nazizeit in vielen psychiatrischen Einrichtungen zur Tagesordnung. So manche Ärzte haben sich hierbei auf entsetzliche Weise schuldig gemacht. Unter ihnen auch namhafte, solche, die für ihr Fachgebiet Großes geleistet haben. Die Wanderausstellung 'Psychiatrie: Tod statt Hilfe' - ausgesprochen sachkundig geleitet von Bernd Trepping und Nicola Cramer - gibt darüber anschaulich Auskunft."

 

Der Kunstmaler Carl W. Röhrig unterstützt die Aktion drei Tage vor Ort, er sagt: "Ich bin überrascht, wie oft ich gefragt werde, welche Drogen mich auf meine ausgefallenen, künstlerischen Ideen bringen. Drogen verursachen das komplette Gegenteil und vernebeln aus meiner Sicht den Verstand. Je klarer und wacher der Geist, desto kreativer, schöpferischer und geistreicher kann der Künstler sein persönliches Potenzial durch seine Werke zum Ausdruck bringen. Die geistige und motorische Lähmung durch psychiatrische Pillen oder Elektroschockbehandlungen hat unzähligen Künstlern den Sinn ihres Lebens zerstört. Daher ist es mir ein Anliegen, dass diese Aufklärungsaktion der KVPM möglichst viele Menschen erreicht." Röhrig erschafft vor der Ausstellung Werke und verschenkt wunderschöne Blumenzeichnungen an Besucher.

 

Für weitere Informationen Bernd Trepping
KVPM Deutschland e.V.

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