Geschäft Gesundheit
PSYCHIATRIE ZERSTÖRT KINDERLEBEN
Wie mehr und mehr Kinder mit unwissenschaftlichen psychiatrischen Diagnosen als geistig krank gebrandmarkt werden
Im August 2000 veranstaltete die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. (KVPM) in München mit Experten und Betroffenen ein Symposium zum Thema:
"Macht die Psychiatrie unsere Kinder verrückt?"
Anlass war die Situation, dass Psychiater vermehrt kindliches Verhalten oder Lernschwierigkeiten als "psychische Störung" bezeichnen und Kinder mittels fragwürdiger "Diagnosen" wie Mathematikstörung, Lernstörung oder Aufmerksamkeitsstörung zu Geisteskranken abstempeln. Diese Diagnosen öffnen dann Tür und Tor für weitere psychiatrische Behandlung. Viele dieser Kinder werden mit persönlichkeitszerstörenden Psycho-Pillen behandelt, mutieren dadurch zu ruhiggestellten Robotern und leiden stark unter den Nebenwirkungen, die u.a. in unkontrollierten Gewaltausbrüchen münden können. Ein einträgliches Millionengeschäft für die Psychiatrie. Der Preis: Zerstörte Kinderseelen.
Diese psychiatrischen Praktiken sind nach Ansicht der KVPM ein folgenschwerer Betrug an den Kindern, ihren hilfesuchenden Eltern und der ganzen Gesellschaft.
In amerikanischen Schulen ist festgestellt worden, dass psychiatrische Lehrpläne und Tests die Moral und Werte zerstören. "Die steigende Zahl der Verbrechen, des Drogenmissbrauchs sowie die Selbstmordrate bei Kindern ist äußerst alarmierend", so ein Mitarbeiter der KVPM.
Das Expertengremium des KVPM Symposiums in München bestand aus Dr. Paul Runge, selbst Kinder- und Jugendpsychiater; Dr. Eleonore Prochazká, Toxikologin und Apothekerin; Hermann Poppinga, Rechtsanwalt; Frau Elvira Manthey, letzte Überlebende der Nazi-Psychiatrie Brandenburg-Havel sowie dem KVPM Bundesvorstand Nicola Cramer und Bernd Trepping. Mehrere Betroffene berichteten über ihre Erfahrungen mit der Kinderpsychiatrie. Dem Symposium wohnten 20-30 interessierte Homöopathen, Rechtsanwälte, Journalisten, Ärzte und weitere Betroffene und/oder interessierte Eltern bei.
Der Schwindel beginnt bereits bei der psychiatrischen Diagnose bei Kindern
Bernd Trepping machte deutlich, dass der Schwindel bereits bei der psychiatrischen Diagnose von Kindern beginnt. "Es gibt keine gesicherte Wissenschaft über psychiatrische Störungen bei Kindern, diese Behauptung allein ist ein Schwindel zur Sicherung eines einträglichen Geschäfts mit der Gesundheit unserer Kinder. Solange an stigmatisierenden und profitablen Etikettierungen festgehalten wird, wird es immer psychiatrischen Missbrauch geben," so Trepping. "Es handelt sich hier einfach um einen gekonnten Marketing-Feldzug der Psychiatrie, um sich ihre zukünftigen Patienten und damit ihre Einnahmen zu sichern", fügt Nicola Cramer hinzu.
Die Absatzzahlen von Ritalin sind innerhalb von fünf Jahren um mehr als das Vierzigfache gestiegen (1995: 0,7 Mio Tabletten, 1999: 31 Mio Tabletten), so die Zeitschrift "arzneitelegramm". Die psychiatrische Stigmatisierung führt bei immer mehr Kindern zu einer Behandlung mit persönlichkeitsverändernden Psycho-Pillen.
Dr. Paul Runge, Kinder- und Jugendpsychiater, dazu: "Die von der Psychiatrie erfundenen Krankheitsbegriffe des hyperkinetischen Syndroms und der so genannten Aufmerksamkeitsdefizitsstörung (ADS) sind derart schwammig, dass man eigentlich fast jedes Kind in diese Kategorien einordnen könnte. ...Jegliches menschliche Verhalten als krankhaft einzustufen kommt einer Dressur unserer Kinder gleich. Das halte ich für menschenunwürdig."
Frau Cramer hob in ihrem Vortrag hervor, dass der internationale Kontrollausschuss für Narkotika der Vereinten Nationen (INCB) bereits seit 1995 in seinen Jahresberichten seine Besorgnis darüber ausdrücke, dass einige Ärzte schon Kindern unter 6 Jahren Stimulanzien verordnen....Der Internationale Kontrollausschuss forderte alle Regierungen auf, größte Wachsamkeit walten zu lassen, um eine Überdiagnostizierung ....sowie jegliche, medizinisch nicht gerechtfertigte Behandlung mit Ritalin und anderen Stimulanzien zu verhindern.
Zwei Zeitzeugenberichte warfen ein erschreckendes Schlaglicht auf die Vergangenheit der Kinderpsychiatrie in Deutschland:
* Frau Elvira Manthey, letzte Überlebende der Nazipsychiatrie Brandenburg-Görden, wurde 1938, siebenjährig, durch einen Nazipsychiater für "schwachsinnig" erklärt und in die Irrenanstalt Uchtspringe eingewiesen, weil ihr Vater ein "fauler Arbeiter" war. Frau Manthey hat beobachtet, wie gesunde Kleinkinder mit Spritzen ermordetet wurden. Sie selbst überlebte wie durch ein Wunder. Die rüstige Dame hat sich bis heute dem aktiven Einsatz zum Schutz der Menschenwürde anderer verschrieben und warnt vor den verheerenden Folgen, die eine psychiatrische Falsch-Diagnose für das Leben eines Kindes haben kann. Sie kämpft bis heute gegen ihre nachweislich falsche Diagnose des Nazi-Psychiaters, die ihr vor über 60 Jahren auferlegt wurde.
* Frau Antje Kosemund, Vorstandsmitglied im Verein Verfolgte des Naziregimes, verlor ihre Schwester in einer Nazipsychiatrie in Wien. Sie schrieb in ihrem Grußwort an das Symposium: "...Angesichts der furchtbaren Geschichte der Nazi-Psychiatrie ...ist das heutige Symposium der KVPM sehr wichtig, um eine öffentliche Warnung vor der Psychiatrie auszusprechen."
* Als erster Betroffener kam Julius Witten zu Wort. Der Vater berichtete, wie ihm und seiner Frau die 6-jährige Tochter vom Jugendamt in "Zusammenarbeit" mit Gutachten von Psychotherapeuten ohne vorherige Anhörung der Eltern weggenommen wurde. Die verzweifelten Eltern erfuhren erst Wochen später, wohin ihre Tochter gebracht worden war. Die Familie musste zwei Jahre darum kämpfen, bis ihre Tochter zurück nach Hause durfte. "Die Psychotherapeutin hat mit ihren Gutachten unsere Familie zerstört", so der Vater.
* Frau S., Mutter von vier Kindern aus Würzburg, berichtete welcher Druck auf sie ausgeübt wurde, weil sie sich weigerte, ihrem Sohn Psychodrogen zu geben. "Mein Kind ist Legastheniker und braucht Nachhilfeunterricht, keine Psycho-Pillen. Doch die Psychiaterin behauptete, eine Legastheniebehandlung ohne Ritalin wäre nutzlos", so die Mutter.
* Zwei weitere erschütternde Berichte von betroffenen Müttern wurden verlesen.
Die Toxikologin Dr. Prochazká, bundesweit durch ihre Vorträge über gesunde Ernährung bekannt, machte in einem beeindruckenden Vortrag deutlich, wie so genannten hyperaktiven Kindern auf natürliche Weise geholfen werden kann und wie verkehrt es ist, ihnen Psychodrogen zu verabreichen.
Amoklauf nach Psychodrogen
Interessiert zeigten sich die Zuhörer auch an einem Beitrag von Bernd Trepping, der von Erkenntnissen berichtete, wonach JEDER der Amokläufer aus den USA, der durch so genannte Schulmassaker im letzten Jahr weltweit die Schlagzeilen beherrschte, vor seiner Tat persönlichkeitsverändernde psychiatrische Drogen bekam, von denen bekannt ist, dass sie als Nebenwirkung Gewaltausbrüche, Aggressionen, den Drang zu zerstören und schlimmstenfalls den Drang zum Töten auslösen können. Der amerikanische Schwesterverein der KVPM veröffentlichte eine Liste von 15 solcher Fällen, bei denen Kinder mordeten, während bei jedem Psychodrogen im Spiel waren. Einige seien hier genannt:
Im März '98 erschossen ein 11- und ein 13-jähriger Schüler wahllos vier Schüler und einen Lehrer. Zwei Monate später erschütterte die Welt die Nachricht des 14-jährigen Todesschützen in Springfield, Oregon, der zwei Schüler und seine Eltern erschoss und 22 Mitschüler verletzte. Die amerikanische Ortschaft Littleton erlangte ungewollt internationale Bekanntheit, nachdem Eric Harris und sein Freund zwölf Schüler, einen Lehrer und schließlich sich selbst erschoss. Einen Monat später eröffnete ein 15-jähriger das Feuer auf seine Klassenkameraden und verwundete dabei sechs von ihnen.
Trepping erklärte, dass die KVPM bei besonders brutalen oder spektakulären Gewalttaten von Kindern stets die zuständige Staatsanwaltschaft über den Zusammenhang von Gewalttaten und Psychodrogen informiere. In Deutschland werde in der Regel dennoch nicht geprüft, ob Psychodrogen im Spiel waren. So zum Beispiel auch im Falle des 16-jährigen Amokläufers Martin P. aus Bad Reichenhall, im November 99. "In Deutschland werden hierüber nicht einmal Kriminalstatistiken geführt, obwohl eine solche Dokumentation für die Ursachenforschung eine entscheidende Rolle spielt", so Trepping.
Sobald ein Kind von der Norm abweicht, "zu" lebendig oder "zu" intelligent ist, dem "Zappelphilipp" zu sehr Ehre macht, aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie hyperaktiv reagiert oder ein anderes störendes Verhalten zeigt, wenden sich hilfesuchende Eltern oft vertrauensvoll an Kinderpsychiater. Viele wissen nicht, dass der Psychiater ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht helfen wird, sondern an ihrem Kind verdienen will und mit Hilfe psychiatrischer Diagnosen den Grundstein dafür legt. Der Psychiater stigmatisiert seinen neuen "Kunden" mit einer der fragwürdigen Diagnosen aus seiner Trickkiste und setzt das Kind dann unter gefährliche Psychodrogen. So wird der Grundstein für eine Drogengesellschaft von morgen gelegt, aus der letztendlich die Psychiatrie wieder profitiert. Die Kindheit wird zerstört, das Kind mutiert zu einem Roboter und zuweilen sogar zu einer Art gefährlichem Zombie.
Als Resümee des Symposiums riefen die Veranstalter noch einmal zur äußersten Wachsamkeit gegenüber psychologischer und psychiatrischer Praktiken auf, speziell wenn es um Kinder geht.
Dies ist eine öffentliche Warnung vor Missbräuchen der Psychiatrie. Suchen Sie kompetente Fachleute auf, wenn Sie ein Problem haben und holen Sie mehrere unterschiedliche Erkundigungen von Ärzten und anderen Experten ein. Melden Sie psychiatrische Missbräuche bei der KVPM. Ihre Informationen werden vertraulich behandelt.
Ein Beitrag der KVPM
Veröffentlicht in BALANCE® 2/2001