Studien belegen: Antidepressiva hätten nie zugelassen werden dürfen, erhöhen das Suizidrisiko, können aggressiv machen und müssen zumindest bei Kindern und Jugendlichen verboten werden
23. Januar 2020
Sehr geehrte ...
nach Jahrzehnten der Vertuschung deckten Schweizer- und österreichische Forscher auf:
Patienten mit Depressionen begehen laut Daten aus klinischen Studien häufiger Suizidversuche oder Suizid, wenn sie ein Antidepressivum erhalten.
Antidepressiva steigern das Selbstmordrisiko um 2,5 im Vergleich mit einer Behandlung mit Scheinmedikamenten (Placebo).
Das Unglaubliche dabei: Diese Ergebnisse lagen Jahrzehnte in den Schubladen der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Sie stammen aus den forschenden Daten aus Antidepressiva-Studien, die zwischen 1987 und 2013 von der FDA für die Marktzulassung heran gezogen worden waren. Trotzdem erhielten Antidepressiva die Zulassung und befinden sich die seit Jahrzehnten auf dem Markt. Heute werden sie in der absoluten Mehrheit vom Hausarzt verschrieben.
Das Forscherteam das jetzt die alten Studien neu und unabhängig unter die Lupe nahm, stammt aus der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Salzburg.
Zur Gefährlichkeit der Pillen kommt auch noch eine Tendenz zur Überverschreibung. Oft seien nicht mal die Diagnosekriterien für eine Depression oder Angststörung erfüllt, sondern die Patientin oder der Patient leide an unspezifischen Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Sorgen oder Schlafproblemen leide. «Diese Symptome werden pathologisiert, obwohl es zum Menschsein dazugehört, nicht immer glücklich zu sein», so ein Mediziner. Deshalb sollten sich Patienten der Risiken bewusst sein und auch Alternativen wie Psychotherapie oder Sport besprechen, die ebenfalls helfen können über eine schwierige Phase hinweg zu kommen.
Die Auswirkungen von Antidepressiva bei Kindern sind noch weit verheerender. Unser Verein fordert deshalb seit Jahren den Verbot von Antidepressiva als erstes bei Kindern.
Im Januar 2016 veröffentlichte das British Medical Journal (BMJ) eine Studie unter dem Titel:
"Suizidrisiko von Kindern steigt stark durch Antidepressiva
Bestimmte Medikamente verdoppeln das Risiko für Aggression und Selbstmord bei Kindern"
Verschiedene Wissenschaftler unterschiedlicher Staaten warnen vor einer Verabreichung von Antidepressiva an Kinder, trotzdem erhalten immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland Antidepressiva der "neueren Generation".
Am 13. August 2013 strahlte das ZDF-Magazin Frontal21 einen 7-minütigen Bericht aus:
"Für depressiv erklärt – Kinder in der Medikamentenfalle".
Darin gaben Experten folgendes an:
Kai Behrens, BARMER GEK:
"Das Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass wir einen eklatanten Anstieg bei den Verordnungen, den verordneten Packungen, als auch bei den verordneten Tagesdosierungen erkennen können. Der geht bis zu 50, 60 Prozent binnen fünf Jahren, und das ist schon sehr Aufsehen erregend."
Dr. Charlotte Köttgen, Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie:
"Die Pharmaindustrie hat die Kinder als Kunden entdeckt. Und sie hat entdeckt, dass das ein gut funktionierender Markt ist. Und es werden dafür eigens auch immer neue Diagnosen gefunden, und die Ärzte werden in großen Werbekampagnen darauf vorbereitet, diese Medikamente zu verordnen."
Prof. Peter Schönhöfer, Pharmakologe:
"Das ist sehr typisch, die Aggression, die gesteigert wird, kann sich nach außen gegen andere richten, aber genauso nach innen gegen sich selbst. Und deshalb haben wir eine erhöhte Suizidalität unter Antidepressiva, vor allem unter den modernen Antidepressiva."
Der Fachausschuss (FA) Psychopharmaka der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) hatte sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Antidepressiva auseinandergesetzt. Am 12. Juni 2019 legte der FA sein Positionspapier "Annahmen und Fakten: Antidepressiva" vor, mit dem er ein Umdenken fordert.
Hier einige Auszüge:
"Aktuell werden in Deutschland 1,5 Milliarden Tabletten pro Jahr verordnet. Das ist eine Versiebenfachung im Vergleich zu 1991 – bei nur geringer Erhöhung der Bevölkerungszahl. Gleichzeitig zeigt sich keine Verringerung der krankheitsbedingten Ausfälle und sogar eine lineare Erhöhung der Anzahl der Berufsunfähigkeitstage und der Berufsunfähigkeitsrenten wegen Depressivität."
Die Ärzte und Wissenschaftler führen eine Liste von Gründen für diese Entwicklung an wie:
"Leichtfertige Verordnung, der Trend, normale Empfindungen wie Traurigkeit zu pathologisieren und mit Medikamenten zu behandeln; „Medikalisierung und Medikamentierung von Unglücklichsein“ etc.
Allen Gründen für die rasante Zunahme der Antidepressiva-Verordnungen voran stand jedoch die Propagierung eines biochemischen Ungleichgewichts (Serotonindefizit) als Ursache einer Depression seitens der Herstellerfirmen im Zuge der Markteinführung der Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Ende der 80er Jahre."
Die Ärzte sagen in ihrem Bericht:
"Die DGSP betrachtet diese Situation mit großer Sorge, aus der heraus dieses Positionspapier entstanden ist.
Im Gegensatz zu weit verbreiteten Behauptungen sind bei einer Depression keine biochemischen Funktionsstörungen im Gehirn bekannt, die durch eine Medikamentengabe wieder in Ordnung gebracht werden könnten. Die Gehirnforschung hat einen gewaltigen technologischen Fortschritt erlebt und viele Theorien über Transmitter und Botenstoffe widerlegt. Es zeigte sich, dass die stärkste Wirkung eines Antidepressivums auf dem Placebo-Effekt basiert, der unabhängig vom eingesetzten Wirkstoff eintritt. Dieses Wissen wird jedoch oftmals nicht angemessen weitergegeben."
"Annahmen und Fakten: Antidepressiva", Positionspapier des Fachausschusses Psychopharmaka der DGSP, 12. Juni 2019:
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Stellungnahmen/DGSP_FA_Psychopharmaka_Annahmen_und_Fakten_Antidepressiva_2019.pdf
Die Forderung des unabhängigen Pharmakologen Prof. Peter Schönhöfer, aus dem Jahre 2013 ist heute wichtiger denn je. Er sagt:
"Fachgesellschaften und die Selbstverwaltung der Ärzte muss endlich beginnen, ihre Gremien von solchen von der Pharmaindustrie beeinflussten, gekauften Experten zu reinigen. Nur wenn das geschieht, ist der gefährliche Kreislauf zwischen Industrie und Experten durchbrochen, und dann kann die Therapie sauberer werden."
Quelle: Der Frontal21-Beitrag auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=HZ9WuZ59lPE
Das Gesundheitsportal Heilpraxisnet.de berichtete am 29. Januar 2016 über die Studie des Nordic Cochrane Centre Kopenhagen, die am 27. Januar 2016 im British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht wurde.
Kindern Antidepressiva zu verschreiben, könnte den aktuellen Studienergebnissen nach schreckliche Folgen haben. Wenn Heranwachsenden ein Antidepressivum verschrieben wird, könnten diese ein höheres Risiko für Selbstmord und aggressives Verhalten entwickeln, behaupteten dänische Forscher auf Basis einer aktuellen Untersuchung.
Die große Studie, die an etwa 18.500 Patienten durchgeführt wurde, warnt vor Antidepressiva für Kinder und Jugendliche. Sie zeigen eine Verdopplung des Risikos für Aggression und Selbstmord, wenn sie selektive Serotonin- und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gegen Depressionen einnehmen, behaupten die Experten. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollten Antidepressiva daher nur in geringen Mengen verwenden. Es gebe allerdings nicht genügend Patientendaten aus klinischen Studien, um die wahre Gefahr und damit verbundene schwerwiegende Schäden zu beurteilen, warnen die dänischen Wissenschaftler. Ihre Studie untersuchte Berichte aus über 70 Forschungsarbeiten mit 18.526 Patienten.
Die Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie räumt am Ende ihres Positionspapieres auch mit der Vorstellung auf, Antidepressiva seien der einzige verfügbare Behandlungsweg. Zitat: „Es gibt eine Vielzahl an nichtmedikamentösen Hilfen, Interventionen und Therapien, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist. Sie sind häufig nebenwirkungsarm und binden den Patienten aktiv mit ein.“
Kindern Antidepressiva zu verabreichen ist angesichts existierender Studien fahrlässig, wenn nicht vorsätzliche Körperverletzung (da wissentlich verabreicht) und sollte als Körperverletzung geahndet werden.
Schützen Sie die Schutzlosesten und setzen Sie sich für ein Verbot der Verschreibung von Antidepressiva, zumindest an Kinder & Jugendliche unter 25 Jahren ein. Dank Ihrer Position in der Gesundheits- und Sozialpolitik haben Sie vielfältige Möglichkeiten, einer solchen Initiative den nötigen Nachdruck zu verleihen und damit ein deutliches Zeichen zum Schutz unserer nächsten Generation zu setzen.
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Trepping
Kommission für Verstöße der Psychiatrie
gegen Menschenrechte Deutschland e.V.
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