Die Gefahren eines neuen psychiatrischen Holocaust
München, 11.10.1979
"Die Gefahren eines neuen psychiatrischen Holocaust" wird das Thema einer Konferenz mit namhaften Referenten aus Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik sein, die von der "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V." am 23. November im Künstlerhaus (Beginn 15 Uhr) in München veranstaltet wird.
Vor 40 Jahren wurde die Ermächtigung zur Tötung psychisch Kranker gegeben. Etwa 120000 Todesopfer forderte der "psychiatrische Holocaust". "Andersartige", die nicht dem Psychiatrischen- und NS-Gesundheitsideal entsprachen, wurden zwangssterilisiert, verfolgt, diskriminiert oder grausamen Experimenten unterzogen. Dies alles geschah ganz offiziell und war selbstverständlich im "wohlverstandenen Interesse" der Betroffenen.
Gibt es dazu Parallelen in der Gegenwart? Darüber werden so renommierte Persönlichkeiten, wie der Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Dr. h.c. Simon Wiesenthal auf der Konferenz referieren. Interessenten können Eintrittskarten für die Veranstaltung (Unkostenbeitrag 10.-DM) schriftlich oder telefonisch bei der Kommission anfordern (Anschrift: Lindwurmstr. 29, 8 München 2, Tel. 531271).
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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.