Religionsfreiheit von Psychiatern bedroht?

 

München, den 23. 2. 1978

 

In einem jetzt veröffentlichten Bericht mit dem Titel "Psychiatrie am Scheideweg" richtet die "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.", ein in München ansässiger Verein, scharfe Angriffe gegen die "Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie". Das Missfallen der Kommission erregt eine vom 23. bis 24. Februar in Hannover stattfindende Veranstaltung der Psychiatriegesellschaft, auf der sich diese mit religiösen Minderheiten beschäftigt.

 

Mit welcher Zielrichtung dies geschehen soll, wird schon allein durch die Beteiligung des Psychiatrieprofessors Clark deutlich, der eigens aus den USA herangeschafft wurde. Dieser Prof. Clark nämlich kommt in seinen einschlägigen "Untersuchungen" zu höchst erstaunlichen Ergebnissen: 58% der Mitglieder von 4 Minderheitsreligionen bescheinigt er "Schizophrenie", bei den restlichen 42% handelt es sich um "hoch aufgeschossene Studenten". Plumpe Verallgemeinerungen offenbaren vollends seine ?antireligiösen Absichten, was ihm in dem Kommissionsbericht den Vorwurf einbrachte, er "missbrauche Psychiatrie zu religionspolitischen Zwecken". Vom Vorsitzenden der "Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie" jedoch wird dieser "Politpsychiater" als "Experte" bezeichnet.

 

Anhand von historischen Beispielen wird in dem Bericht nachgewiesen, dass antireligiöse Feldzüge seitens der Psychiatrie keineswegs neu sind. So brachte es beispielsweise der Psychiater William Hirsch 1910 fertig, nachträglich zu erkennen, dass nicht nur Jesus von Nazareth "geisteskrank" war, sondern auch die jüdischen Propheten mit Moses an der Spitze, bis zum Apostel Paulus, wie er in einem Buch schrieb. Sein Kollege Walter Lurje stand ihm in nichts nach, als er sich 1921 in einer Fachzeitschrift Buddha vornahm: "Und betrachtet man nun das Leben Buddhas und seine Lehre, so finden sich in der Tat viele Einzelheiten, die vollkommen dem entsprechen, was unsere Schizophrenen tun und denken ..".

 

Mit Dokumenten untermauert zeigt der Bericht weiter, dass gerade auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie vieles im Argen liegt - angefangen bei rabiaten Behandlungsmethoden bis zur Verabreichung von höchst gefährlichen Psychostimulantia - was die ungeteilte Aufmerksamkeit der dort tätigen erfordern würde. Ansteigende Drogensucht, Alkoholismus, Kriminalität und Lernprobleme bei Kindern und Jugendlichen sind nur einige Probleme, die immense Steuergelder verschlingen und einer dringenden Lösung bedürfen.

 

Die Kommission wirft deshalb die Frage auf, ob sich die Kinder- und Jugendpsychiater ihrem eigentlichen Aufgabengebiet widmen oder aber, wie jetzt mit der Veranstaltung in Hannover, beabsichtigen, das angeborene, unveräußerliche und im Grundgesetz verankerte Recht auf Religionsfreiheit anzutasten.

 

Psychiatrie quo vadis?
 

 

 

 

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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.