Gegen Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie
München, den 15.2. 1977
Die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. (Sitz München) hat die Vorgänge in und um das Frankfurter "Zentrum der Psychiatrie" seit Langem mitverfolgt. Auf dem Höhepunkt sahen wir uns veranlasst direkt einzugreifen. Deshalb ersuchten wir den hessischen Kultusminister um eine Untersuchung der Vorfälle.
Zwei Punkte seien nun besonders hervorgehoben:
- Durch die Kontroverse wurde das Image der psychisch Kranken erheblich verbessert. Die Patienten hatten die Möglichkeit die Öffentlichkeit selbst auf ihre Sorgen und Nöte hinzuweisen. Die betroffenen Psychiater jedoch wurden dabei ins Zwielicht gerückt.
- Durch die Aussagen der Patienten wurde die "Wissenschaft" Psychiatrie in ihren Grundfesten erschüttert. Der psychiatrische Krankheitsbegriff und gewisse Behandlungsmaßnahmen - Psychopharmaka, Elektroschocks - standen im Mittelpunkt der Kritik und wurden von den Psychiatrieprofessoren Bochnik und Pittrich hartnäckig verteidigt.
Unaufhaltsam gerät jedoch das Tatsachengerüst der beiden Psychiater noch weiter ins Schwanken. Denn gerade jetzt wurde die Kommission mit zwei weiteren Fällen von Menschenrechtsverletzungen, geschehen im "Zentrum der Psychiatrie", betraut. In einem Fall hatte man beabsichtigt bei einer Patientin eine Elektroschockbehandlung vorzunehmen, ohne deren Einverständnis oder das der Angehörigen ordnungsgemäß einzuholen. Eine erste Prüfung des anderen Falles ergab, dass hier aller Voraussicht nach u.a. Freiheitsberaubung stattfand. Ein voller Bericht mit Beweisdokumenten wird zurzeit erarbeitet und demnächst der Öffentlichkeit dargelegt werden.
- Psychiatrieskandal in Frankfurt
- Verteidigungstaktik der Frankfurter Psychiater zwar verwunderlich aber unwirksam
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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.