Rotes Kreuz will Südafrikanische Psychiatrie-Lager untersuchen

 

München, 27.7.1976

 

Südafrika gerät erneut durch seine Rassenpolitik ins Zwielicht der Öffentlichkeit. Dreizehn geheime psychiatrische Arbeitslager, in denen zurzeit fast 11500 Schwarze zur Zwangsarbeit interniert sind, sollen in Kürze durch das internationale Rote Kreuz untersucht werden. Dies hat jetzt das schwedische Rote Kreuz nach Informationen ihres früheren Präsidenten, Jarl Hjalmarsson, bestätigt.

 

Durch Protestnoten an das Internationale Rote Kreuz, die Weltgesundheitsorganisation und die Vereinten Nationen waren aufgrund von Augenzeugenberichten und Fotos die psychiatrischen Zwangs-Arbeits-Lager aufgedeckt und als Sanatorien getarnte Einrichtungen für Schwarze in ehemaligen Minenfeldern entlarvt worden. (Wir berichteten).

 

Das Internationale Rote Kreuz soll bereits Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung über die Durchführung der geplanten Inspektionen der Lager führen.

 

Wie das Rote Kreuz zu verstehen gab, ist man daran interessiert, mehrmalige Visitationen zu verschiedener Zeitpunkten durchzuführen, sowie das Recht zu haben, die in den Lagern zwangsinternierten Schwarzen ohne Beisein von Zeugen und südafrikanischen Überwachungspersonal sprechen zu dürfen.

 

Das Internationale Rote Kreuz versucht inzwischen eine Gruppe von Fachleuten zusammenzustellen, die von der südafrikanischen Regierung zugelassen wird und offiziell als Untersuchungskommission einreisen darf.

 

 

 

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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.